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Biologie

Der Wolf ist die größte Art aus der Familie der Hundeartigen (Canidae). Der bei uns vorkommende Eurasische Wolf (Canis lupus lupus) wird etwa so groß wie ein Schäferhund und wiegt im Mittel um die 40 Kilogramm, die Spanne ist jedoch sehr groß und unterscheidet sich auch nach Geschlecht und natürlich Alter. Gesicherte Daten von toten oder lebend gefangenen Wölfen ergeben folgende Werte: Erwachsene Fähen (älter als 2 Jahre) wiegen zwischen 25 und 35 kg, erwachsene Rüden 33 bis 43 kg. Die Spanne bei den Jährlingen (Wölfe im zweiten Lebensjahr) ist noch größer: Jährlingsfähen wiegen zwischen 22 und 36 kg, Jährlingsrüden zwischen 25 und 47 kg.

Die Fellfarbe ist sehr variabel, der Grundton ist grau, kann aber auch ins gelbliche oder braune gehen. Die kleinen, dreieckigen Ohren stehen nach oben. Zusammen mit der spitzen, recht hellen Schnauze und den gelblichen Augen formen sie das markante Wolfsgesicht. Im Gegensatz zum etwas gleichschweren deutschen Schäferhund ist der Wolf deutlich hochbeiniger. Der buschige Schwanz hängt meist gerade herab.

Der Körperbau des Wolfes weist ihn als ausdauernden Läufer aus, der im gleichmäßigen Trab mühelos viele Kilometer zurücklegen kann. Die typische Gangart des Wolfes ist der sogenannte geschnürte Trab, bei dem die Hinterpfoten exakt in den Abdruck der jeweiligen Vorderpfote gesetzt werden. Wie alle Hundeartigen haben Wölfe 5 Zehen an den Vorderpfoten und 4 an den Hinterpfoten. Abgedrückt werden jeweils aber nur 4 Zehen und der Ballen.

Der Wolf frisst je nach Vorkommen verschiedene Wildtiere wie Hirsche, Rehe oder Wildschweine, je nach Gebiet auch Dam- oder Muffelwild. Dabei jagt er vor allem junge, alte und kranke Beutetiere. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind Risse von Nutztieren möglich.

Obwohl man auch einzelne Wölfe antrifft, ist die normale Sozialordnung des Wolfes das Rudel des Familienverbands. Ein Rudel besteht gewöhnlich aus einem Elternpaar und dessen Nachkommen. Wölfe werden mit zwei Jahren geschlechtsreif und verbleiben bis dahin bei den Eltern. Die vorjährigen Jungwölfe (Jährlinge) unterstützen das Elternpaar bei der Aufzucht der neuen Welpen. Unter normalen Bedingungen besteht ein Rudel im Herbst also aus dem Elternpaar, dem Nachwuchs aus dem Vorjahr und dem Nachwuchs aus demselben Jahr. Die Elterntiere sind grundsätzlich dominant gegenüber ihrem Nachwuchs, Kämpfe um die Rangordnung gibt es daher nicht.

Spätestens mit Erreichen der Geschlechtsreife mit 10 bis 22 Monaten wandern die Jungwölfe in der Regel aus dem elterlichen Territorium ab und suchen sich ein freies Revier, wo sie mit einem Geschlechtspartner eine eigene Familie gründen. Dabei legen sie manchmal Strecken von mehreren hundert Kilometern zurück, wenn sie kein passendes Revier oder einen Partner finden.