Das LANUV bestätigt Wolfsnachweise im Hochsauerlandkreis, den Kreisen Euskirchen, Coesfeld und Viersen und in der Stadt Mönchengladbach.
Am 06. März 2023 wurde ein Wolf um 7.40 Uhr bei Medebach (Hochsauerlandkreis) von Autofahrern gefilmt. Um 8:15 Uhr gelangen einem weiteren Autofahrer Fotos des Wolfes in geringer Entfernung zur ersten Beobachtung. Nach Einschätzung der DBBW handelt es sich um dasselbe Tier, vermutlich um einen Welpen, geboren 2022.
Am 16. April 2023 wurde ein Wolf um 6:29 Uhr von einer Wildkamera in einem Wald bei Weilerswist (Kreis Euskirchen) erfasst.
Am 20. April 2023 wurde ein Wolf gegen 9:00 Uhr von einem Autofahrer beobachtet und fotografiert, der durch ein Getreidefeld bei Billerbeck (Kreis Coesfeld) lief.
Am Morgen des 27.04.2023 wurde ein Wolf im Bereich des Städtischen Hauptfriedhofes im Norden von Mönchengladbach von Anwohnern mehrfach beobachtet. Einem Beobachter gelang ein Foto. Der Wolf war zügig unterwegs und suchte offensichtlich einen Ausweg aus dieser Situation zwischen den Autobahnen A 52, A 61, einer Bahnlinie und dem Siedlungsbereich mit stark befahrenen Straßen. Er war möglicherweise bei Nacht im Bereich des Landschaftsschutzgebiete Großheide und Bistheide über die Autobahn A52 gelaufen oder hatte sie an einer Unter- oder Überführung gequert. Offenbar fand der Wolf dann wieder aus dem Gebiet heraus. In den Mittagsstunden des 27.04.2023 wurde nämlich ein Wolf – bei dem es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um dasselbe Individuum handelte - an zwei Stellen im benachbarten Schwalmtal (Kreis Viersen) beobachtet und gefilmt, der über Wiesen und Felder lief und dann im angrenzenden Wald verschwand.
Identität und Herkunft der beobachteten Wölfe sind nicht bekannt. Alle Beobachtungsorte wurden von den örtlichen Wolfsberater*innen bzw. Behörden verifiziert.
Wölfe verlassen spätestens bis zum Ende des zweiten Lebensjahres das elterliche Rudel und wandern mitunter über mehrere hundert Kilometer. Dabei bewegen sie sich in für sie unbekanntem Gelände. Abwandernde Jungwölfe sind meist bei Nacht im Schutz der Dunkelheit unterwegs und werden in der Regel nicht bemerkt. In Einzelfällen gelangen sie über Grüngürtel in den Siedlungsbereich von Großstädten. Wenn sie bei Tage im offenen Gelände beobachtet werden, laufen sie auf der Suche nach einer geeigneten Deckung oft im hohen Tempo.
Gemäß den bundeseinheitlichen Kriterien für das Monitoring von Wölfen in Deutschland werden Beobachtungen ohne Bildbeleg oder mit unvollständigen Angaben zu Ort und Zeitpunkt als unbestätigte Hinweise erfasst. Das zugrundeliegende Bildmaterial muss in der Qualität so gut sein (Schärfe, Beleuchtung, Auflösung, Perspektive usw.) sein, damit eine Unterscheidung zwischen Wölfen und wolfsähnlichen Hunden zuverlässig möglich ist.
Empfehlungen des LANUV bei Begegnungen mit einem Wolf:
Auch in einem Gebiet, in dem Wölfe ihr Revier haben, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Sie einen Wolf zu Gesicht bekommen. Wölfe meiden die Nähe des Menschen. Vor allem bei jungen und unerfahrenen Wölfen kann es aber vorkommen, dass die Neugier stärker ist als die Furcht. Wenn Sie einem Wolf begegnen, sollten Sie sich wie folgt verhalten:
Über aktuelle Nachweise von Wölfen in NRW können Sie sich über den Abo-Service des Umweltportals NRW automatisch informieren lassen: https://www.umweltportal.nrw.de/abo-service.
Weitere Informationen zu Wolfsnachweisen in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter https://wolf.nrw/.
Informationen zu Wolfsnachweisen in Deutschland sind zu finden auf der Homepage der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW): https://www.dbb-wolf.de/.
Weitere Informationen zum Vorkommen und zum Verhalten des Wolfs in Deutschland finden Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) https://www.bmuv.de/WS4811